„Sakramente“ sind grundlegende Feiern der katholischen Kirche; sie sind kirchliche Zeichen, welche auf eine tiefere Wirklichkeit, auf Gott, hinweisen und die Liebe Gottes zu uns Menschen sicht- und erlebbar machen. Als „Liebeserklärungen“ Gottes stellen Sakramente existentielle Lebenserfahrungen (Geburt eines Kindes, Aneinander- Schuldig-Werden, Krankheit, Tod) und entscheidende Lebenswenden und -entscheidungen (Übergang zum Jugendalter, Entscheidung zu einem Leben als Christ/Christin, Ehe, Priesterweihe) in einen religiös-spirituellen Deutungshorizont: Als Rituale der Veränderung erleichtern sie den Übergang in ein „neues“ Leben und sprechen vom christlichen Gott, der ein Gott des Lebens und der Liebe ist und uns Menschen auf unserem Lebensweg begleitet und beschützt.
Ihr Kind ist jetzt etwa 8 Jahre alt bzw. besucht die 2. Schulstufe. Von der Religionslehrerin/vom Religionslehrer erhalten Sie die Einladung, ihr Kind auf den erstmaligen Empfang der Heiligen Kommunion vorbereiten zu lassen und bei der Vorbereitung eventuell als „Tischmutter“ /„Tischvater“ mitzuwirken.
Sinn der Erstkommunion
Die Feier der Eucharistie (Hl. Messe) bringt die volle Gemeinschaft der Getauften mit Jesus Christus und seiner Kirche zum Ausdruck. Sie ist der Mittelpunkt des christlichen Lebens und findet gewöhnlich jeden Sonntag in der Kirche statt. In dieser Heiligen Messe empfangen die Kinder erstmals die geweihte Hostie, den Leib Christi.
Was ist zu tun?
Wenn das Kind katholisch getauft ist, werden die Eltern von den katholischen Religionslehrerinnen/Religionslehrern über die Erstkommunionvorbereitung informiert und zur Erstkommunionfeier eingeladen.
Mütter und Väter sind eingeladen, an den angebotenen Elterninformationsabenden teilzunehmen und die Vorbereitungen mitzutragen.
In einer feierlich gestalteten Heiligen Messe (meist im Mai/Juni) empfangen die Kinder dann erstmals die geweihte Hostie, den Leib Christi. Ab der Erstkommunion sind die Kinder eingeladen, jeden Sonntag die Heilige Messe mitzufeiern und den Leib Christi zu empfangen. Hier laden wir besonders zu den kindgerecht gestalteten, ein Mal im Monat stattfindenden Familien- und Kindergottesdiensten ein.
Menschen, die krankheitshalber oder aufgrund von Bettlägrigkeit nicht zur Messe kommen können, die Kommunion aber gerne empfangen würden, mögen sich bitte im Pfarrsekretariat melden. Pfarrer, Diakon oder ein/eine KommunionhelferIn der Pfarre kommen dann ins Haus und spenden die Krankenkommunion.
Liebe Jugendliche!
So mit 13 oder 14 Jahren steht bei vielen von euch die Firmung ins Haus. Oft wird von einem erwartet, dass man sich firmen lässt, aber das wichtigste in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass du das selber möchtest. Es ist deine freie Entscheidung zu sagen: „Ja, ich möchte diesem Gott eine Chance geben.“
In der Firmvorbereitung werden wir uns damit beschäftigen, wie und wo Gott in deinem Leben eine Rolle spielen will. Wir werden miteinander reden, beten, singen und natürlich auch Spaß haben. Bei diversen Aktionen lernst du auch die Pfarre kennen und die Menschen, die sich in unserer Pfarre engagieren. Christ sein ist mehr als am Sonntag in die Kirche zu gehen und „Amen“ zu sagen.
Wenn du sagst: „Gott spielt in meinem Leben schon eine Rolle.“ Perfekt – dann können wir darauf aufbauen und du kannst deinen Glauben vertiefen. Wenn nicht, auch perfekt - dann ist die Firmvorbereitung eine Chance für dich.
Liebe Eltern!
Wenn sich Ihr Kind dafür entscheidet an der Firmvorbereitung teilzunehmen freuen wir uns sehr. Gleichzeitig bitte ich Sie, dass Sie die Jugendlichen in der Zeit der Firmvorbereitung besonders unterstützen. Glaube und Gebet benötigen Training, daher ist es wichtig, dass Sie Ihr Kind dazu ermutigen die Termine der Firmvorbereitung verlässlich wahrzunehmen. Unsere ehrenamtlichen Firmbegleiter und Firmbegleiterinnen bemühen sich sehr, die Firmvorbereitung ansprechend zu gestalten. Für einen guten Ablauf benötigen wir dazu auch Ihr Interesse, Ihr Mitgehen und Mittun. Sie sind herzlich eingeladen gemeinsam mit Ihrer Familie den Gottesdienst der Pfarre am Sonntag (08.00 bzw. 09.30) zu besuchen.
Der Übergang zum Erwachsenenalter ist nicht immer leicht; vieles, was dir Eltern, Lehrer und andere Erwachsene sagen und vorleben, wird von dir hinterfragt. In vielen Dingen triffst du auch schon eigene Entscheidungen, willst nach deiner Meinung gefragt werden. An diesem Punkt in deinem Leben bietet dir die Kirche die Firmvorbereitung und das Sakrament der Firmung an: zur Auseinandersetzung mit deinen persönlichen Werten und deinem Glauben und als Hinführung zu deiner eigenen Entscheidung, ob du als Christ/Christin leben möchtest oder nicht.
Sinn der Firmung:
Der Firmung geht es um die ausdrückliche, zeichenhafte Befähigung und Stärkung des/der Jugendlichen für ein christliches Leben – durch die besondere Kraft des Heiligen Geistes.
In der Firmung wird der/die Einzelne öffentlich und mit seiner/ihrer eigenen Zustimmung hinein genommen in die Gemeinschaft der Kirche.
Aus dieser vollen Eingliederung ergibt sich auch die Beauftragung des/der Jugendlichen zur christlich motivierten Mitverantwortung und -gestaltung von Welt und Kirche.
Die Firmung wird vom Bischof oder von einem von ihm beauftragten Priester gespendet. Gefirmte sind vollverantwortliche Mitglieder der Kirche und haben auch das Wahlrecht für den Pfarrgemeinderat.
Was ist zu tun?
Getaufte Jugendliche, die im jeweiligen Kalenderjahr mindestens 14 Jahre alt werden, können in unserer Diözese gefirmt werden
Ab Herbst des betreffenden Schuljahres soll sich der Firmling im zuständigen Pfarramt anmelden – bitte beachten Sie dabei die Informationen zu den dafür vorgesehenen Anmeldungsterminen im Pfarrblatt.
Bei der Anmeldung wird der Firmling über die pfarrliche Firmvorbereitung und – sofern er schon feststeht – den Termin der Firmung informiert.
Auswahl des Firmpaten/der Firmpatin:
Der Pate/die Patin unterstützt die Eltern in ihrer Aufgabe, den/die Jugendliche/n in seinem/ihrem Leben zu begleiten und ihn/sie im Glauben zu stärken.
Er/sie muss das 16. Lebensjahr vollendet haben, katholisch und gefirmt sein. Sinnvoll kann es sein, die Taufpaten auch als Firmpaten einzuladen. Ein Firmpate ist allerdings nicht unbedingt notwendig.
Niemand von uns Menschen ist vollkommen. Wir verstoßen immer wieder gegen die Liebe und das Leben – mehr oder weniger schwer. Gott hat in Jesus die vollkommene Vergebung der Sünden versprochen. Täglich können wir uns in die Versöhnung kleiner und großer Schuld einüben.
Sinn des Bußsakraments:
Christus hat uns Vergebung zugesagt, wenn wir vor dem Priester unsere Schuld eingestehen. Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben.“ Im Bußsakrament (Beichte) wird dem Christen, der seine Schuld erkennt und sie bereut, im Namen Gottes vollkommene Vergebung der Sünden geschenkt. Erstmals wird auf das Sakrament der Buße anlässlich der Erstkommunion vorbereitet. Danach sind alle Christen/innen angehalten, in der Fastenzeit vor Ostern das Bußsakrament zu empfangen
Was ist zu tun?
Jede/r ist persönlich eingeladen, täglich Versöhnung einzuüben, indem er/sie die eigenen Fehler und seine/ihre Schuld erkennt und um Verzeihung bittet.
Es gibt viele Möglichkeiten der „Sündenvergebung“: Bei der Feier der Heiligen Messe, bei der Vorbereitung und Feier aller Sakramente, bei eigenen Bußfeiern in der Kirche, durch das gläubige Hören des Wortes Gottes, aufrichtiges Bereuen der Sünden und Wiedergutmachung, durch gute Werke, durch Wallfahrten, durch Fasten und Gebet, ...
Beichtmöglichkeiten können in den Pfarren erfragt werden. Schwere Schuld kann nur im Sakrament der Heiligen Beichte bei einem Priester bekannt und vergeben werden. Die Beichte kann in den Beichtstühlen in der Kirche oder in Beichtgesprächen an jedem anderen Ort stattfinden.
Andere liturgische Formen der Sündenvergebung sind das Schuldbekenntnis am Anfang der Messfeier, der eigene Bußgottesdienst und die Krankensalbung bzw. die Versehung in Todesgefahr
Die Erstbeichte erfolgt meist nach entsprechender Vorbereitung im Religionsunterricht in Form eines Gesprächs und einer Versöhnungsfeier.
Diakonenweihe/Priesterweihe/geistliche und kirchliche Berufe
„Folgt mir nach“ ist der zentrale Auftrag Jesu, der zwar für jeden Christen gilt, aber in besonderer Weise für die geistlichen Berufe des Diakons und des Priesters und in anderer Weise für alle kirchlichen Berufe. Der Dienst für die Menschen durch die Mitglieder in Orden, Kongregationen, in Pfarren und in der kategorialen. Seelsorge (z.B. in Krankenhäusern) ist eine besondere Berufung, die Botschaft Jesu zu leben.
Was ist zu tun?
Ein allfälliges Interesse für einen geistlichen und/oder kirchlichen Beruf können Sie zuerst mit ihrem Ortspfarrer besprechen.
Verheiratete Männer können auch den geistlichen Beruf als ständiger Diakon anstreben und ehrenamtlich oder als Pastoralassistent in einer Pfarre wirken. Über die Voraussetzungen und die Ausbildung erhalten Sie auf der Homepage der Diakone in der Diözese Graz-Seckau.
Wer in einen weiblichen oder männlichen Orden eintreten möchte, kann genaue Informationen in jedem Kloster einholen oder bei den diözesanen Ordensbeauftragten (Tel.: 0316/8041-308).
Laienchristinnen und -christen können eine Ausbildung zu folgenden kirchlichen Berufen machen:
Religionslehrer/innen: Informationen im Amt für Schule und Bildung (Tel.0316/8041-114).
Pastoralassistent/innen haben das Studium der Fachtheologie (inkl. einjähriges Praktikum) absolviert oder das Seminar für kirchliche Berufe in Wien besucht. Informationen im Pastoralamt (Tel.0316/8041-113) oder im Zentrum für Laientheologen/innen (Tel.0316/384755).
Für kirchliche Sozialberufe erhalten Sie Auskünfte bei der Caritas der Diözese Graz-Seckau (Lehranstalt für Sozialberufe Graz: 0316/8015-430; Ausbildungszentrum Graz: Tel. 0316/824151-0).
Jemand in der Familie ist schwer erkrankt und/oder es besteht Todesgefahr. Es gibt in dieser Situation den Wunsch einen Priester zu rufen, um mit/für den/die Kranke/n zu beten.
Sinn der Krankensalbung:
Die Krankensalbung dient der Stärkung des/der Kranken. Sie bringt zum Ausdruck, dass Jesus Christus besonders Menschen in Krankheit und Not nahe ist, ihnen zur Seite steht, sie in ihrem Leid nicht allein lässt. Vor allem in Situationen der existentiellen Bedrohung, der Gefährdung des Lebens und der menschlichen Ohnmacht und Hilflosigkeit kann die Feier der Krankensalbung dem/der Kranken selbst sowie auch den Angehörigen und Freunde Hilfe und Stütze sein. Dabei kann die Krankensalbung auch mehrmals empfangen werden.
Was ist zu tun:
Wenn im Krankheitsfall ein Priester gewünscht wird, rufen Sie in der Pfarrkanzlei 03135 46322 oder den Hr.Pfarrer unter 0676 8742 6187 an.
Die Krankensalbung ist von der Krankenkommunion zu unterscheiden, unter anderem kann letztere auch täglich empfangen werden.
Tod/Begräbnis
Das kirchliche Begräbnis ist zwar kein Sakrament, doch bildete es schon immer eine zentrale Aufgabe des Christentums, Menschen im Übergang von der Welt der Menschen in die Welt Gottes nicht allein zu lassen. Über Jahrhunderte hinweg entwickelte sich eine eigene „ars moriendi“, eine „Kunst des Sterbens“, welche der rituellen Bewältigung der angesichts des Todes auftretenden starken Gefühle von Trauer, Wut, Schuld, Ohnmacht und Hilflosigkeit dient. Hier vermag die christliche Botschaft von der Auferstehung der Toten Trost zu spenden und Hoffnung zu geben.
Was ist zu tun?
Bei einem Todesfall sind ein Arzt (wenn der Angehörige zu Hause verstorben ist), ein örtliches Bestattungsinstitut und – sofern ein kirchliches Begräbnis oder eine Verabschiedung gewünscht wird – das Pfarramt zu verständigen. Die Planung und Gestaltung des Begräbnisses geschieht dann in Kooperation mit der Pfarre/dem Pfarrer oder dem Diakon.Es besteht auch die Möglichkeit, an den Tagen vor dem Begräbnis in der Pfarrkirche oder den Ortskapellen eine „Gebetsstunde“ für den Verstorbenen/die Verstorbene zu gestalten.